Workshop
Freitag 15.9.2023
19:00
Kleiner Raum

Verschwörungserzählungen, „alternative Fakten“ und anti-emanzipatorische Einstellungen finden sich zunehmend auch in psychedelischen Zusammenhängen. Sei es in Messengergruppen, auf Social-Media oder bei analogen Treffen der Psychedelic Salons.

Mit ihrer Nähe zu spirituellen und esoterischen Denksystemen sowie ihrer allgemeinen Offenheit in Bezug auf alternative Weltsichten bietet „die“ psychedelische Szene leider so manche Anschlusspunkte an rechte bzw. anti-demokratische und anti-humanistische Positionen.

Im Anspruch, „unpolitisch“ oder „pro-Meinungsfreiheit“ zu sein, werden so Plattformen für Positionen und Personen geboten, die aktiv gegen Inklusion und Emanzipation stehen. Widerspruch oder Aufarbeitung findet oft nur selten statt, will man doch nicht als Nestbeschmutzer*in oder Nörgler*in gesehen werden.

In diesem Workshop wollen wir kollaborativ Wege finden, wie wir in unseren Gemeinschaften (Psychedelic Salons, Societies etc.) konstruktiv mit schädlich (wahrgenommenen) Ideen und Ideologien umgehen können, ohne eine Plattform für minderheitenfeindliche Positionen zu werden und so einen pluralen und gemeinschaftlichen Raum zu erhalten.

Mit eurem Einverständnis werden die erarbeiteten Ergebnisse anonymisiert im Rahmen einer Studie zum gleichen Thema analysiert.

Nachfragen gerne an: dirk.netter@posteo.ch

Über Dirk Netter

Dirk Netter, geboren 1988, Studium der Fächer Soziologie und Geographie in Augsburg und Marburg, Initiator der Hochschulgruppe für interdisziplinäre psychedelische Forschung (HIPF). Von 2019 bis 2022 war er Mitarbeiter im Schweizer Nachtschatten Verlag. Seit 2022 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Philipps-Universität in Marburg und promoviert dort zur »Genese und Distribution von heterodoxen Wissensbeständen in marginal(isiert)en Communitys».

2019 erschien sein erstes Sachbuch »Kratom: Ethnobotanik, Anwendung, Kultur« (Nachtschatten Verlag).

Sowohl in seiner akademischen, als auch freien journalistischen Arbeit setzt er sich für  evidenzbasierte und ideologiekritische Positionen in der Drogenpolitik ein.