Vortrag
Sonntag 17.9.2023
13:00 - 14:00
Tanzsaal
Psychedelika sind Mittel für bestimmte Zwecke. Eingangs erklärt Hans Cousto, welche Mittel welchen Zwecken entsprechen und wie sie genutzt werden. Generell gilt: Drogenmischkonsum ist eine Kunst wie Kochen. Jeder gute Koch weiß, dass, wenn man bei einer Speise von einem Gewürz zu viel oder zu wenig verwendet, das ganze Essen nicht mehr schmeckt. Richtig gut zu würzen ist eine kulturell seit Jahrhunderten überlieferte Kunst. Das gleiche gilt für den Drogenmischkonsum. Nimmt man von einer Substanz zu viel oder zu wenig, dann kann die psychonautische Reise leicht von vielen unangenehmen Nebenwirkung geprägt sein, statt einen mit Freude, anregenden Erkenntnissen oder wohltuenden spirituellen Erlebnissen zu beflügeln. Wichtig sind hierbei nicht nur Kenntnisse über die Wirkungen der Substanzen, sondern auch ein Wissen um die Bedeutung von Set und Setting bei der Einnahme von Psychedelika. Alle Psychonauten auf dem Dancefloor sind nicht nur durch die Art ihres Tanzes ein Teil des Settings der anderen, sondern im Wesentlichen auch durch die Art ihres Seins. Wenn die Trilogie von „Drug, Set and Setting“ stimmig ist, dann kann das gemeinsame Feiern einem unermesslich viel Freude bereiten.
Über Hans Cousto
Hans Cousto, 1948 in der französischen Schweiz geboren, reiste als Hippie oft und lange zwischen dem Mittelmeer und dem Hindukusch und lernte dabei die Feinheiten der orientalischen Kulturen kennen. Diese beflügelten ihn, die Harmonien im Makro- wie im Mikrokosmos genauer zu studieren. Dabei halfen ihm psychotrop wirkende Substanzen wesentliche Zusammenhänge zu erkennen, wie beispielsweise die Bedeutung des Gesetzes der Oktave.
Seit mehr als einem Vierteljahrhundert engagiert er sich für eine sachliche Drogenaufklärung, Drug-Checking und für eine vernünftige Drogenpolitik. Zudem organisiert und betreut er Drogeninfostände auf Partys und auf Festivals. Zum Thema Psychonautik hat er mehrere Bücher im Nachtschatten Verlag veröffentlicht, Fachinformationen für den nichtmedizinischen Gebrauch psychotrop wirkender Stoffe veröffentlicht er auf der Website der freien Arbeitsgemeinschaft Drogengenusskultur.
https://lucys-magazin.com/drogeninfostaende-mehr-als-nur-information/
weitere Programmpunkte
- How-to: Kriminalisierung und Stigmatisierung beenden
- Umgang mit Verschwörungserzählungen und rechtsextremistischen Gedankengut in der psychedelischen Szene
- Der stärkste Stoff
- Kosmische Klangreise in dasoktavanaloge Feld des LSD-25
- Reisen an den Rand des Bewusstseins
- Konsumkompetenz erlernen
- Kunstgeschichtliche Darstellungen potenziell psychoaktiver Pilze
- Sexuelle Übergriffe bei Retreats und Zeremonien – Workshop zur Aufklärung und Prävention
- Lesung aus: „Der Stubenvirtuose – Wenn die Welt zu sprechen beginnt“
- Das Silicon Valley aus dem Geiste des LSD. Zwischen psychedelischen und virtuellen Wirklichkeiten – eine ideengeschichtliche Netzwerkanalyse
- Die magische Frucht vom Baum der Erkenntnis
- Holotropes Atmen – Drogenfrei in außergewöhnliche Bewusstseinszustände
- Entfremdung, Bewusstwerdung und Ermächtigung – Zur potenziellen Rolle psychedelischer Erfahrungen im Anarchismus
- Microdosing: Psychedelika im Alltag
- Einführung in die Kultivierung von Pilzen